Mit einem Listenpreis von 446€ gehört der Festool ETS 150/3 EQ-Plus zu den teuersten Exzenterschleifern mit Bürstenmotor auf dem Markt.
Ob er dem Preis und dem gerecht wird, für das „Made in Germany“ steht, zeigt dieser Test.
An technischen Eckdaten bringt der Festool ETS 150/3 EQ-Plus einen 150 mm Tellerdurchmesser, 310 Watt Leistung, eine regelbare Schwingzahl von 8000-20000 Schwingungen pro Minute bei einem Gewicht von nur 1,8 kg mit.
Die Typenbezeichnung bei dem Gerät lässt sich in folgendes aufschlüsseln:
Typ | Bezeichnung |
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ETS | Exzenter Teller Schleifer |
150 | 150 mm Schleiftellerdurchmesser |
E | MMC Electronic |
Q | Plug-IT Netzanschluss |
Plus | Systainer im Lieferumfang |
MMC „Multi-Material-Control“ nennt Festool ihre Motorsteuerung. In der Praxis bedeutet dies bei dem ETS 150/3 EQ eine regelbare Konstantelektronik, mit Sanftanlauf und Temperaturüberwachung.
Plug-It ist der Festool eigene Netzanschluss mit abnehmbarem Kabel. Verwendet man mehrere Festool Geräte, z. B. an einem Werkstattsauger, braucht man so nur ein Netzkabel, das ständige Umstecken und Stolperfallen durch zig Netzkabel am Boden entfallen.
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Was zeichnet diesen Exzenterschleifer aus?
Tellerbremse für sicheres und fehlerfreies Arbeiten |
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Inklusive Transportkoffer |
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Nur 1,8 kg Gewicht für besonders ermüdungsarmes Arbeiten |
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Stufenlose Drehzahlvorwahl und -konstanthaltung bei Belastung |
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Perfekt für den Feinschliff |
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Aufbewahrung
Aufbewahrt wird der ETS 150/3 EQ-Plus, wie bei Festool üblich in einem T-LOC Systainer, in diesem Fall einer der Größe 3.
Dieser ist auch gleichzeitig die Verpackung für den Verkauf. Einen Umkarton o. ä. gibt es nicht. Die Umwelt dankt es. Im Inneren geht es aufgeräumt zu.
Der Schleifer, der ansteckbare Filter und weiteres Schleifpapier oder Schleifteller haben ihren eigenen Platz. Nur das Netzkabel liegt lose oben drauf.
Verarbeitung
Die Verarbeitung des ETS 150/3 EQ entspricht dem, was man für diesen Preis auch erwarten kann. Alles ist auf sehr hohem Niveau, irgendwelche Verarbeitungsmängel sucht man vergebens.
In diesem Zusammenhang noch kurz gezeigt, das abnehmbare 3,5 m lange Kabel aus weichem Gummi, mit seinem Plug-It Anschluss.
Welcher hinten am Griff des Exzenterschleifers eingesteckt und durch Drehung verriegelt wird.
Die Schleifteller lassen sich mit einer Schraube wechseln. Zu sehen ist hier auch das zum Motor hin abgedichtete Lagergehäuse mit der werkzeuglos wechselbaren Tellerbremse.
Der Inbusschlüssel hat seinen festen Platz hinten an dem ETS 150/3 EQ und ist somit immer greifbar.
Tolle Idee. Da es viele der Festool Schleifer mit unterschiedlichen Schwingkreisen gibt, ist diese an der Oberseite des Gehäuses eingelassen. So erkennt man schon von weitem, mit was für einem Schleifer man es hier zu tun hat.
Was für den Anwender etwas schade sein könnte, die Anleitungen von Festool sind zwar verständlich und bebildert aber eher kurzgehalten. Da erkennt man ganz klar, die Zielgruppe des Herstellers.
Clever ist aber, die erste Seite mit den Piktogrammen lässt sich ausklappen. So kann man lesen und Bilder gucken, ohne Blättern zu müssen.
Der Umschlag ist mehrfarbig und aus dickerem Material.
Bedienung
Bei einem Exzenterschleifer ist eine kurze Gebrauchsanleitung nicht weiter tragisch. Im Grunde gibt es eh nur zwei Bedienelemente, die beim Festool ETS 150/3 EQ farblich vom Rest der Maschine abgesetzt sind.
Wie gewohnt am Pistolengriff zu finden ist der Ein/Aus-Taster mit linksseitiger Verriegelung.
Diese ist für Linkshänder nicht optimal platziert, stört aber auch nicht sonderlich, da sie verriegelt nur wenig aus dem Gehäuse hervorsteht.
An der Vorderseite, leicht versenkt ist die Drehzahlverstellung untergebracht.
Die Position ist sehr ergonomisch, da man den Drehregler ohne Umgreifen mit einem Finger erreichen kann.
Der Festool ETS 150/3 EQ verfügt hinten am Lagerdeckel über einen Absauganschluss in Standard Größe 27 mm. So passen gängige Werkstattsauger an den Exzenter, ohne einen Adapter zu benötigen.
Um die Eigenabsaugung zu nutzen, dient eine Filterkassette mit wechselbaren Papiertüten.
Diese Methode hat Vor- und Nachteile. Zu nennen sind da vor allem die Folgekosten. Man kann die Beutel zwar mehrmals verwenden, aber früher oder später sind sie zugesetzt und es müssen neue her.
Vorteile liegen auch auf der Hand, wechselt man den Beutel, hat man sofort wieder optimale Absaugleistung, ohne waschen, ausblasen oder sonst was. Zudem sind die Papiertüten, anders wie manche Dauerlösungen absolut staubdicht.
Befestigt wird die Filterkassette durch eine griffige Schraube an deren Unterseite.
Die Ergonomie des Festool ETS 150/3 EQ ist so gut wie perfekt. Wir hatten noch keinen anderen Schleifer in der Werkstatt, welcher sich so bequem auch über längere Zeit führen lies.
Über die optisch eher unspektakuläre Gehäuseform haben sich die Entwickler bei Festool mit Sicherheit sehr lange Gedanken gemacht. Sie bietet die unterschiedlichsten Griffmöglichkeiten und ist eigentlich immer wie in die Hand gegossen.
Neben der einhändigen Bedienung am Pistolengriff, …
… lässt er sich auch bei Bedarf zweihändig führen.
Griffmöglichkeiten seitlich oder direkt auf dem Gehäuse sind genauso vorhanden.
Zudem ist das Motorgehäuse so schmal gehalten, dass es sich von großen wie von kleinen Händen problemlos wie ein Fäustlingsschleifer halten lässt, dabei ist zum Pistolengriff genügend Platz für die Finger.
Funktionstest
Mit seinem 3 mm Schwingkreis ist der ETS 150/3 EQ in erster Linie für den Feinschliff gedacht, daher darf man bei dem Thema Abtrag keine Wunder erwarten. Trotzdem schlug er sich dabei recht wacker.
Das wird der ETS zum Teil seinem absolut planen Teller zu verdanken haben. Wird vollflächig Material abgenommen, geht es halt schneller.
Unseren bekannten Abtragstest mit einem per Bleistift schraffiertem Buche Brett in 54 x 21 cm absolvierte der ETS 150/3 EQ in 39 Sekunden (Mittel aus drei Messungen).
Bestückt war er dabei mit einem Festool Granat Papier der Körnung P80. Unser sonst genutztes Indasa white konnte für diesen Test nicht hinzugezogen werden, da Festool einen anderen Lochkreis verwendet, als andere Hersteller. Diese Multi-Jetstream genannte Anordnung von Löchern und Kanälen im Schleifteller sorgt zwar für eine top Absaugung, bei gleichzeitiger Kühlung von Teller und Papier, schränkt die Auswahl an Schleifmittel aber ein.
Bringt dieses Multi-Jetstream in der Praxis denn Vorteile? Wir meinen, ganz klar ja.
Die Absaugung ist mit angeschlossenem Sauger absolut top, es bleiben nur minimalste Schleifrückstände auf der Oberfläche zurück.
Auch die Eigenabsaugung des Festool ETS 150/3 EQ funktioniert einwandfrei und nur wenig schlechter als eine externe.
Zu bemerken ist da noch die sehr gute Abdichtung von Schleifer, Filterkassette und Papierbeutel. Da kleckert nichts daneben oder drückt sich durch irgendwelche Ritzen.
Langzeittest
Auch der Langzeittest lieferte keine Auffälligkeiten. Die Vibrationen sind äußerst gering und in Kombination von geringem Gewicht und der bequemen Gehäuseform gibt es keine schmerzenden Arme oder Kribbeln in den Händen.
Der Festool erwärmt sich zwar mit der Zeit etwas, aber mehr wie handwarm wird es nicht. Dafür spricht auch seine recht gute Motoreffizienz. Im Leerlauf genehmigt er sich nur 160 Watt, im Normalbetrieb um die 320 Watt und drückt man ordentlich auf die Maschine liegt die maximale Aufnahmeleistung bei ca. 430 Watt und dabei ist es uns nicht gelungen mit dem 80er Papier den Schleifer wirklich deutlich abzubremsen. Die Konstantelektronik liefert immer genug nach.
Zubehör
Festool ist ganz klar ein Profihersteller, dies spiegelt sich im erfreulich umfangreichen Zubehör Programm auch bei den Schleifmaschinen wieder. Neben Schleif- und Poliermittel für die unterschiedlichsten Materialien und Anwendungsfälle, gibt es alleine für den ETS 150 vier unterschiedliche Schleifteller (super weich, weich und hart, sowie einen lochlosen Polierteller) und unterschiedliche Interfacepads. Damit kann so gut wie jede Schleifaufgabe gelöst werden.
Vorteile des Festool ETS 150/3 EQ Plus
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Die Ergonomie ist so gut wie perfekt.
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Viele unterschiedliche Griffmöglichkeiten.
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Der Schleifteller ist absolut plan.
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Sehr gute Absaugung, es bleibt kaum Staub übrig.
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Die Vibrationen sind äußerst gering.
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Er hat eine recht gute Motoreffizienz.
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Viel Zubehör erhältlich.
Nachteile des Festool ETS 150/3 EQ Plus
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Die Anleitung ist eher kurzgehalten.
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Verriegelungs-Taste ist für Linkshänder nicht optimal platziert.
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Folgekosten bei den Papiertüten.
Fazit
Unser Fazit fällt durchweg positiv aus. Wir sind von dem leichten Festool ETS 150/3 EQ in der Plus Version sehr angetan.
Direkt an der Maschine gibt es eigentlich nichts zu kritisieren, außer vielleicht die für Linkshänder unpraktische Verriegelung des Ein/Aus-Tasters, wobei sie aber trotzdem bedienbar bleibt.
Was man natürlich klar festhalten muss, gerade ein Punkt der Heimwerker betrifft, ist der hohe Kaufpreis und die Folgekosten für die Filterbeutel.
Die eingeschränkte Auswahl von Schleifmitteln der Dritthersteller ist zwar auch ein Punkt, aber unserer Meinung verschmerzbar. In der Anschaffung kostet zwar z. B. Festool Granat deutlich mehr wie das, ansonsten für die Tests verwendete, Indasa white (was auch ein gutes Papier ist), dafür bietet Granat im Vergleich eine gut 3 bis 4-fache Standzeit, gerade bei sehr harten oder harzhaltigen Hölzern. Das relativiert die Kosten dann natürlich wieder.
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Neben einigen anderen Hobbys und Interessen, hat mich seit Frühjahr 2010 die Leidenschaft am Holzwerken gepackt. Dazu setze ich neben vielen Handwerkzeugen auch diverse Maschinen vornehmlich der Firma Festool ein. Was ich so baue findet ihr auf meinem Blog: michael-hild.blogspot.de