Makita ist einer der Großen im Bereich Elektrowerkzeuge. Man kann sagen, der Vollsortimenter schlecht hin, so gut wie jedes erdenkliche Elektrowerkzeug hat Makita im Programm.
Alleine 29 Schleifmaschinen gibt es bei Makita Deutschland im Sortiment, darunter fünf kabelgebundene Exzenterschleifer. Den BO5041J, einen recht universellen Schleifer in der 125mm Klasse haben wir uns näher angeschaut.
Das Gerät wird in den USA hergestellt und kann wie jedes Gerät von Makita auf deren Homepage für eine 3-Jahres Garantie angemeldet werden. Auf dem Papier bringt er 300 Watt Leistung, einen Schwingkreis von 2,8 mm, eine Drehzahlregelung von 4000-12000 UpM und 1,4 kg mit. Das klingt schon sehr gut, viel Leistung bei geringem Gewicht. Für volle Zufriedenheit, fehlt dem BO5041J noch eine Konstantelektronik. Ohne diese schwankt die Drehzahl je nach Last etwas.
Zu erwähnen wären noch die 81 dB Lautstärke. Bis jetzt hatten wir auf diese Angaben verzichtet, da sie nicht so die Rolle spielen, aber der Makita ist schon recht laut, daher die Erwähnung. Längeres Arbeiten ohne Gehörschutz, wird nicht empfohlen.
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Was zeichnet diesen Exzenterschleifer aus?
Mit elektronischer Drehzahlvorwahl |
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Leichte 2-Hand-Maschine mit hoher Abtragleistung |
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Absaugsystem |
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Zusatzgriff um 300° drehbar |
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Mit staubgeschützten Kugellagern |
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Aufbewahrung
An Zubehör ist nur das nötigste vorhanden. Ein Schleifmittel der Körnung P120, der Staubfangsack und der tolle Zusatzhandgriff. Zu diesem später mehr.
Für den Transport besitzt der kleine Makita einen sogenannten „MakPac“. Das ist ein eigener Systainer Klon.
Da er die gleichen Maße von 395 x 295 x 215 mm, wie ein Systainer III hat, ist er dank passenden Verrieglungen kompatibel zu den Tanos Modellen.
Im Inneren ist Platz für weitere Schleifmittel, allerdings ist die Einlage nicht sonderlich durchdacht, bzw. passend für den BO5041J. Das rührt daher, dass es sich um eine universelle Einlage für verschiedene Exzenterschleifer von Makita handelt.
Problem ist zum einen, er sitzt in einer Ecke und so muss der Zusatzgriff entweder verdreht oder komplett demontiert werden, damit die Maschine in die Einlage passt.
Zudem lässt er sich nicht mit angesetztem Staubfangsack einsetzen.
Für diesen gibt es zwar ein separates Fach, aber da er über keine Verschlussklappe verfügt, sollte er nur entleert in den MakPac gelegt werden, ansonsten kann schnell sowas passieren:
Die Unterbringung wird eher stiefmütterlich behandelt und es fehlt dort Liebe zum Detail.
Verarbeitung
Die Verarbeitung der Maschine geht völlig in Ordnung. Die Weichgummieinlagen sind sauber ins Gehäuse integriert und es gibt nirgends Grate oder sonstige Fehlstellen.
Der Schleifteller ist da eher unterer Durchschnitt und sehr einfach konstruiert.
Zu erwähnen ist in dem Zusammenhang auch noch, dass es nur den ab Werk montierten harten Schleifteller gibt.
Durch die spezielle Befestigung, mittels dreier Schrauben, passt auch kein universeller Teller aus dem Zubehör.
Die Anschlussleitung ist aus weichem Gummi und sehr üppig dimensioniert. Üppig aber leider in der falschen Dimension. Sie ist nur 1,8 m lang, bzw. kurz, dafür aber 9 mm dick. Zum Vergleich, gängige Kabel haben eher eine Stärke von ca. 6-7 mm. Das macht das Kabel unnötig schwer. Die 1,8 m sind für freies Arbeiten an größeren Werkstücken schon zu kurz. Da sollte Makita weniger geizig sein. Längen über 3 m sind schon angebracht.
Die Bedienungsanleitung ist dagegen recht umfangreich und gibt die Bedienung des Makita BO5041J detailliert an.
Die Bedienung lässt auch ohne Anleitung nicht wirklich fragen aufkommen. Der Ein-/Austaster samt Verrieglung befindet sich an der gängigen Position.
Und auch das Vorwahlrad für die Drehzahleinstellung ist logisch und griffgünstig an der Oberseite angeordnet.
Zum Öffnen des Staubbeutels braucht es auch keinen akademischen Abschluss, man erkennt die Bajonettverriegelung sofort.
Kurzer Dreh und der Deckel ist ab und die große Entleerungsöffnung frei.
Wer genau hingeschaut hat, dem ist der dünne Anschluss des Staubfangbeutels aufgefallen. Dieser hat nur einen Außendurchmesser von 22mm. Er passt zwar genau und mit einer Gummidichtung gesichert auf den passenden dünnen Rüssel am BO5041J, …
… aber leider kann ein Standard Werkstattsaugeranschluss mit 27 mm nicht montiert werden.
Das ist wirklich ein großer Kritikpunkt, wird doch so der einfache Einsatz in der Werkstatt eingeschränkt. 22 mm ist absolut kein gängiges Maß, entweder braucht man dann zusätzlich noch einen Adapter auf 27 mm oder einen eigenen dünnen Schlauch für den Makita. Das ist wirklich schade.
Bedienung
Sehr gut hingegen ist die Ergonomie des BO5041J. Da gibt’s nichts zu meckern und der Schleifer liegt sehr gut und recht ermüdungsfrei in der Hand. Zudem bietet seine Bauform, einiges an möglichen Griffvariationen.
Uns ist auch kein weiterer Schleifer mit Pistolengriff bekannt, welcher eine zusätzliche Gummierung am Motorgehäuse aufweist, um ihn wie ein Einhandschleifer führen zu können.
Eine weitere Besonderheit ist der abnehmbare Zusatzgriff.
Neben der normalen Position an der Front, bietet er zudem die Möglichkeit, ihn frei zu drehen und den Zusatzgriff so an der optimalen Position für die jeweilige Anwendung zu fixieren.
Funktionstest
Der Abtrag des BO5041J ist für ein Gerät mit 125 mm Teller und 2,8 mm Schwingkreis, wirklich sehr gut. Unser Testwerkstück aus Buche mit 54×21 cm hat der Makita bestückt mit einem neuen Indasa white Papier der Körnung P80 in der Rekordzeit von 52 Sek. (Mittel aus drei Versuchen) von den Bleistiftmarkierungen befreit. So schnell war bist jetzt noch kein Gerät.
Kann Makita zaubern? Nein. Der Grund für das sehr schnelle Ergebnis liegt im Schleifteller. Auch wenn er, wie oben schon berichtet, keinen hochwertigen Eindruck hinterlässt, ist er absolut plan und dadurch nimmt das Schleifmittel auf ganzer Fläche Material ab, was sich in einem schnellen Schleiffortschritt und einer tollen Oberfläche wiederspiegelt.
Auch das Absaugergebnis kann sich sehen lassen und spielt wirklich auf höchstem Niveau. Mit Klebeband angekoppelter Fremdabsaugung, bleibt so gut wie nichts an Staub auf dem Werkstück zurück.
Und auch „nur“ mit Eigenabsaugung ist das Ergebnis sehr gut und nur eine, ja schon zu vernachlässigende Menge an Staub bleibt zurück.
Der Anschluss des Staubfangbeutels ist angenehm dicht, da dringt kein Dreck nach außen.
Nur seitlich am Gehäuse findet der Staub einen Weg nach draußen.
Das liegt vor allem an der Konstruktion der Tellerbremse. Normal wirkt diese zusätzlich wie eine Art Dichtung zwischen Gehäuse und Schleifteller.
Da Makita bei dem BO5041J allerdings mit einer Art federnd gelagertem Ring das untere Lager hinter dem Schleifteller direkt bremst, fehlt diese Dichtwirkung.
Diese Tellerbremse ist bei unserem Exemplar allerdings mangelhaft in der Wirkung. Bei einem Neugerät mit noch nicht verschlissener Bremse, dreht sich der Schleifteller bei Vollgas eigentlich nur sehr langsam. Bei unserem BO5041J wird der Schleifteller allerdings derart beschleunigt, sprich nicht wirkungsvoll abgebremst, dass sich schon Pfeifgeräusche bilden und man die Drehung des Tellers hört.
Das macht den Einsatz der Maschine gerade für Anfänger nicht einfach und der Makita sollte zwingend erst eingeschaltet werden, nachdem er das Werkstück schon berührt hat.
Lässt man ihn vorher schon auf Touren kommen, hat man sehr schnell eine Beschädigung in die Oberfläche geschliffen und je nach dem, kann das Werkstück ruiniert sein.
Wir haben einige Stunden mit dem Exzenterschleifer gearbeitet, dabei sind keine nennenswerten Ermüdungserscheinungen aufgetreten. Der BO5041J läuft angenehm, mit nur sehr wenigen Vibrationen und auch die Kühlung der Maschine funktioniert gut, mehr als Handwarm wird er nicht.
Zubehör
Weiteres Zubehör für die Maschine ist von Makita nicht lieferbar. Polierpads in 125 mm mal außen vor, da diese nur mittels Klett an den normalen Schleifteller angebracht werden, sehen wir sie jetzt nicht als wirkliches Zubehör, speziell für den BO5041J an.
Zudem sind Polierarbeiten mit einem normalen gelochten Schleifteller, an einem Gerät mit Eigenabsaugung so eine Sache. Mit der Zeit kann die Maschine die flüssige Politur durch den Pad saugen und es gibt im Inneren Sauerei.
Vorteile des Makita BO5041J
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Die Verarbeitung ist gut
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Die Absaugung funktioniert sehr gut
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Das Schleifmittel nimmt auf ganzer Fläche Material ab
Nachteile des Makita BO5041J
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Der Makita ist schon recht laut
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Das Kabel ist zu kurz und schwer
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Kein Standard Werkstattsaugeranschluss
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Schlechte Tellerbremse
Fazit
Unser Fazit fällt eher gemischt aus und wir sind uns nicht sicher, ob man den Makita BO5041J empfehlen sollte oder eher nicht.
Er hat viel Licht, aber auch viel Schatten. Die Verarbeitung ist gut, das Gehäuse sehr bequem geformt, der Schleifteller sowas von super plan und auch die Absaugung funktioniert sehr gut. Zudem ist der abnehmbare und drehbare Zusatzgriff eine pfiffige Lösung.
Leider patzt der Makita aber in den Punkten Anschluss einer Fremdabsaugung und der wirklich sehr schlechten Tellerbremse. Mit der eher mäßig praktischen MakPac Einlage, dem kurzen Kabel und nur einem verfügbaren zudem harten Schleifteller punktet er auch nicht.
Schade, der Makita BO5041J hat schon die Veranlagung zu einem Top Exzenterschleifer.
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Neben einigen anderen Hobbys und Interessen, hat mich seit Frühjahr 2010 die Leidenschaft am Holzwerken gepackt. Dazu setze ich neben vielen Handwerkzeugen auch diverse Maschinen vornehmlich der Firma Festool ein. Was ich so baue findet ihr auf meinem Blog: michael-hild.blogspot.de