Makita BO6030JX im Praxistest

Makita BO6030JX
Makita BO6030JX

Aus dem großen Programm an Schleifmaschinen von Makita haben wir uns für diesen Artikel den BO6030JX herausgesucht.

Einen großen Schleifer mit 150 mm Teller. Wie alle Geräte von Makita, bekommt auch diese Maschine nach Registrierung 3 Jahre Garantie. Der in UK hergestellte Exzenterschleifer bietet einen Schleifhub von 3 mm, 310 Watt Leistung bei einer Schwingzahl von 8000 bis 20000. Dabei bringt er 2,4 kg auf die Waage, das ist schon ordentlich.

An Ausstattung besitzt der BO6030JX eine Tellerbremse, Metallgetriebegehäuse, einen abnehmbaren Zusatzgriff und ein weiches 4 m Gummikabel (TOP) mit. Eine Konstantelektronik besitzt die Maschine nicht, was zu Drehzahleinbrüchen bei Last führt.

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Was zeichnet diesen Exzenterschleifer aus?


Zum Schleifen, für Lackzwischenschliff und zum Polieren
2-Hand Maschine mit hoher Abtragleistung
Mit Bremsring zum sanften Anlaufen des Schleiftellers
Robustes Getriebegehäuse aus Aluminium-Druckguss
Mit elektronischer Drehzahlvorwahl

Aufbewahrung


Aufbewahrt wird der Exzenterschleifer in einem der von Makita bekannten „MacPacs“.

Makita MacPac

Kompatibel zu den Classic Systainern, entspricht er einem Systainer der Größe 3, mit 395 x 295 x 215 mm.

Kompatibel zu den Classic Systainern

Platz ist in dem MacPac genug, nur ordentlich verstauen, lassen sich nur Maschine und Schleifmittel. Der Filtertütenhalter kann nur lose beigelegt werden, für diesen gibt es leider kein extra Fach. Schade.

MacPac

Dem Deckel würde innen ein kleines Polster gut stehen, weil es durch den Transport Kratzspuren auf der Maschinenoberseite gibt. Sowas ist immer blöd. Maschine neu gekauft, Deckel auf und das erste was man sieht sind Kratzer. Gut es ist ein Werkzeug, aber trotzdem.

Kratzspuren auf der Maschinenoberseite

Bemerkenswert ist die große Menge an Schleifmittel, die Makita beilegt. Ganze 30 Blätter spendiert der Hersteller (Je 10 St. P80, P120, P180 in offener Streuung für Holz und Lacke). Man kann sofort loslegen und die Körnungen reichen für viele Arbeiten aus.

Viele Schleifmittel inkl.

Verarbeitung


Richtig was zu kritisieren gibt es an der Verarbeitung des BM6030JX nicht.

Das Getriebegehäuse aus Leichtmetall ist sauber verarbeitet.

Saubere Verarbeitung

Die übrigen Gehäuseteile sind zwar kein High-End, gehen aber für eine Maschine dieser Preisklasse in Ordnung und das Weichgummi ist sauber eingegossen. Etwas unschön sind nur die Gehäusekanten verarbeitet, gerade an der Stoßkante sind Grate deutlich spürbar.

Grate an der Stoßkante

Etwas lieblos ist auch die Unterbringung des Inbusschlüssels für den Schleiftellerwechsel. Dieser hängt eingeklipst in einer Art Kabelbinder am Knickschutz des Netzkabels.

Unterbringung des Inbusschlüssels

Unter dem Griff gibt es ja diesen Plastikbügel, da wäre es ein Leichtes gewesen, eine Garage für den Schlüssel mit einzubauen, das schaffen ja andere Hersteller auch. Keinen Grund zur Klage gibt die Verarbeitung des Schleiftellers.

Der mit einer Multilochung versehene Teller (ab Werk wird eine weiche Variante montiert, zwei weitere Varianten, hart und superweich sind als Zubehör erhältlich) ist hochwertig verarbeitet und besitzt eine gute Kletthaftung.

Schleifteller

Gut finden wir auch den inneren gekapselten Aufbau und die werkzeuglos zu wechselnde Tellerbremse.

Tellerbremse

Bei der Ebenheit des Tellers gibt es allerdings deutliche Punktabzüge. Er sitzt nur am Rand und im mittleren Bereich wirklich plan auf. Das bedeutet schon von vorne rein, keine Bestwerte was den Abtrag betrifft.

Ebenheit des Tellers

Die Bedienungsanleitung ist recht ausführlich gehalten. Zu Beginn gibt es Piktogramme zur Erläuterung, welche später noch mit drei Seiten Text komplettiert werden.

Bedienungsanleitung

Bedienung


Die Bedienung ist eh wieder typischer Exzenterschleiferstandard. Am Pistolengriff sitzt der Ein/Aus-Taster, welcher durch einen links angebrachten Knopf für Dauerbetrieb arretiert werden kann. Sehr schön hierbei, der Knopf ist versenkt angebracht. So stört er auch Linkshänder nicht und kann auch nicht aus Versehen betätigt werden.

Bedienelemente

Vor dem Griff sitzt das Drehrad für die Schwingzahlvorwahl, welches bequem bedient werden kann.

Drehrad für die Schwingzahlvorwahl

An der Front des BO6030JX sitzt der schwarze ergonomisch geformte Zusatzhandgriff.

Zusatzhandgriff

Dieser lässt sich mittels einer unverlierbar im Griff befindlichen Schraube entfernen.

Ohne Zusatzhandgriff

Im Grunde kann der Griff aber immer montiert bleiben. Weil als Fäustlingsschleifer ist das Motorgehäuse einfach zu voluminös und unbequem.

Als Fäustlingsschleifer zu voluminös

Das Motorgehäuse weist eine leicht ergonomische Form auf, von der man sich aber im Falle des hier vorgestellten BO6030JX nicht zu viel versprechen sollte.

Ergonomische Form

Es sind zwar die gängigen Griffvarianten, wie am am Kopf, …

Griffvariante am Kopf

… oder einhändig im vorderen Bereich des Pistolengriffs möglich …

Einhändige Griffvariante

… Aber durch die Größe und die vorhandenen Kanten, ist das alles nicht wirklich richtig handschmeichlerisch. Wobei das Thema Griff, wie immer eher subjektiv ist, jeder hat da ein anderes Empfinden und Vorlieben.

Am bequemsten ist da immer noch die beidhändige Griffvariante. So fühlt sich der Makita richtig gut an.

Beidhändige Griffvariante

Kommen wir nun zum sehr wichtigen Punkt: Die Absaugung. Wie auch bei dem von uns bereits getesteten kleinen BO5041J, hat auch der BL6030JX nur einen 22 mm Anschluss.

22 mm Anschluss

Für uns weiterhin unverständlich, 22 mm sind absolut kein Standard und Gefummel mit Adaptern muss wirklich nicht sein. Der BO6030JX verfügt natürlich über eine Eigenabsaugung.

Ab Werk liegt dafür eine Papiertüte + passendem Halter bei. Optional gibt es noch eine wiederverwendbare Filterkassette im Handel.

Papiertüte + Halter

Der Halter wird einfach auf den leicht konischen Anschluss gesteckt und sitzt dank Gummimuffe ordentlich fest. Mit dem Filter wird der Makita aber schon ein ordentliches Gerät.

Eigenabsaugung

Was die Effizienz der Absaugung anbelangt, kann man dem BO6030JX schon fast Bestwerte bescheinigen, er spielt da ganz vorne mit. Dies wird er auch dem Multiteller und dem beiliegenden 8 + 1 Loch Schleifmittel verdanken. Diese Lochung funktionert einfach besser als die normale 6 Loch Varianten.

Im Betrieb mit Eigenabsaugung blieb nur sehr wenig Schleifstaub auf der Oberfläche zurück.

Eigenabsaugung - sehr wenig Schleifstaub

Auch ist der Beutel, der Anschluss am Getriebegehäuse und das Gehäuse selbst absolut dicht, da dringt kein Stäubchen ungewollt nach draußen.

Der Anschluss ist absolut dicht

Noch ein Tick besser ist der Einsatz einer Fremdabsaugung. Wir würden sagen 98-99% vom Dreck verschwindet im Sauger. Das ist wirklich top.

Fremdabsaugung

Blieb nur noch übrig, den Abtrag an unserem bekannten Testobjekt aus Buche in der Größe von 54 x 21 cm zu prüfen.

Testobjekt aus Buche

Wie schon wegen der Ebenheit des Tellers befürchtet, ist das Ergebnis jetzt nicht so überwältigend, wie die Absaugung.

Bestückt mit einem original Makita Schleifmittel der Körnung P80 braucht der BO6030JX ganze 78 Sekunden (Mittel aus drei Messungen) um alle Bleistiftmarkierungen zu entfernen. Gut, er hat nur 3 mm Schleifhub, aber der bereits getestete BO5041J mit kleinem 125er Teller zeigte wie es besser geht.

Im Dauertest über mehrere Stunden zeigte der Schleifer keine großen Patzer. Es gibt zwar spürbare Vibrationen, aber diese sind nicht so stark, dass es dadurch Probleme geben könnte. Mehr stört da eher, das nicht in allen Positionen bequeme Gehäuse. Erwärmen tut sich die Maschine trotz bereits einer Leistungsaufnahme von 260 Watt im Leerlauf nicht sonderlich. Die Kühlung funktioniert einwandfrei, was man auch an der Abwärme, welche durch den Absauganschluss raus geblasen wird merkt.

Vorteile des Makita BO6030JX


  • Bemerkenswert ist die große Menge an Schleifmittel.

  • Die Bedienungsanleitung ist recht ausführlich gehalten.

  • Sehr gute Absaugung, es bleibt nur sehr wenig Schleifstaub auf der Oberfläche zurück.

Nachteile des Makita BO6030JX


  • Bei der Ebenheit des Tellers gibt es allerdings deutliche Punktabzüge.

  • Leider nur ein 22 mm Staubsauger Anschluss.

  • Kratzspuren auf der Maschinenoberseite durch den Transport.

Fazit


Makita BO6030JX
Makita BO6030JX

Auch bei diesem Makita ist das Fazit gemischt und so ergibt sich keine klare Kaufempfehlung oder ein Daumen nach unten.

Der BO6030JX schlängelt sich so durch. Einige Punkte, wie die Absaugung, das lange und weiche Kabel, die gut funktionierende Tellerbremse und die Menge an beiliegenden Schleifmitteln sind wirklich sehr gut.

Dagegen gibt es Minuspunkte, bei der Gehäuseform, Ebenheit des Tellers, der Gesamtverarbeitung und auch bei der eher lieblosen MacPac Einlage und der Unterbringung des Inbusschlüssels. Etwas mehr Liebe bei der Entwicklung und Endbearbeitung des Gerätes und der BO6030JX wäre ein top Schleifer geworden.

So reicht es eigentlich nur zu einem durchschnittlichen Gerät, wobei wie bereits angesprochen, der Punkt Gehäuseform ist subjektiv. Es gibt bestimmt viele Anwender des Makitas die die Ergonomie super finden. Vergessen darf man da bei allem auch nicht den Kaufpreis der Maschine. Einige der im Artikel angesprochenen Punkte sind einfach diesem geschuldet.

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Michael Hild
Autor: Michael Hild

Neben einigen anderen Hobbys und Interessen, hat mich seit Frühjahr 2010 die Leidenschaft am Holzwerken gepackt. Dazu setze ich neben vielen Handwerkzeugen auch diverse Maschinen vornehmlich der Firma Festool ein. Was ich so baue findet ihr auf meinem Blog: michael-hild.blogspot.de