Im amerikanischen Raum ist der Einhandexzenterschleifer von Dewalt sehr beliebt.
Auch auf dem deutschen Markt hat Dewalt mit dem DWE6423 ein solches Modell im Programm. In unserer Werkstatt konnte der kleine Gelbe zeigen was in ihm steckt.
Der DWE6423 hat eine Leistungsaufnahme von 280 Watt (Abgabeleistung 120 W), ein 125 mm Teller mit gängiger 6-Loch Aufnahme, 2,6 mm Schwingkreis und das alles verpackt in genau 1,28 kg (ohne Kabel) und in Mexiko produziert. Hervorzuheben sind außerdem seine eingebaute Konstantelektronik mit Sanftanlauf. Diese findet man bei Schleifern in dieser Preisklasse eher selten.
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Was zeichnet diesen Exzenterschleifer aus?
Staubschutz am Schalter |
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Extrem niedrige Vibrationen |
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3 Jahre Garantie (bei Online-Registrierung) |
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Eingebaute Konstantelektronik mit Sanftanlauf |
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Großflächige Gummierungen für ermüdungsarmes Arbeiten |
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Aufbewahrung
Eine Tasche oder Koffer fehlt bei dem kleinen Dewalt. Er kommt nur in einem 26 x 14,5 x 15,5 cm großen Karton in die Hände des Heimwerkers. Neben der obligatorischen Bedienungsanleitung (typisch amerikanisch mit vielen Warnhinweisen versehen), liegt nur ein Bogen Schleifpapier bei.
Wenn man die vielen Warnhinweise weglässt, ist die Anleitung zwar eher kurzgehalten, reicht aber aus, dass bei der Bedienung des Gerätes keine Fragen offenbleiben.
Auch wenn nur ein Bogen Schleifpapier beiliegt, handelt es sich dabei aber um ein sehr hochwertiges Exemplar von Sia in der Körnung P80.
Hervorzuheben ist noch die dreijährige Garantie, welche Dewalt nach Registrierung auf die Geräte gibt.
Verarbeitung
Die Verarbeitung des Gehäuses vom DWE6423 hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck, die Passungen, Spaltmaße und die Weichgummieinlagen sind zwar OK, aber es gibt an einigen Flächen Macken, die vom Herstellungsprozess kommen.
Wirklich unnötig ist auch diese eingravierte Nummer auf der Außenseite. Sowas gehört nach innen. Außen macht es nur einen billigen Eindruck.
Sehr gut hingegen ist das mit 3,9 m sehr lange Anschlusskabel aus Gummi.
Einen interessanten Weg geht Dewalt bei der Ausführung der Tellerbremse. Anders wie bei so gut wie jedem anderen Hersteller, übernimmt beim DWE6423, ein Gummiriemen die Bremsfunktion. In wie weit diese Konstruktion besser, schlechter, mehr oder weniger haltbar ist, können wir nicht sagen. In dem Testzeitraum funktionierte die Bremse immer einwandfrei und zeigte auch am Ende noch keinen sichtbaren Verschleiß.
Bedienung
Die Bedienung des kleinen Dewalt ist soweit ganz logisch. Hinten links befindet sich das Wählrad für die Drehzahlvorwahl.
An der Front, geschützt durch eine schwarze Gummikappe sitzt der Ein/Aus-Schalter. Leider kann man bei diesem, eben durch die Schutzkappe, nicht erkennen, ob der Schleifer nun eingeschaltet ist oder nicht. So kann es beim Netzkabel einstecken schon mal eine Überraschung geben.
Das Gehäuse ist recht bequem geformt und die Hand findet automatisch den richtigen Griff.
Leider passen die Abstände und das Motorgehäuse nicht so ganz. Fasst man ihn seitlich, werden die Finger, selbst bei großen Händen, etwas gespreizt. Das sorgt für eine eher unnatürliche Haltung.
Absolut klasse ist dagegen der Griff am unteren Gehäuse, so lässt sich der DWE6423, sehr genau und ohne Ermüdung auch an kleinen oder senkrechten Flächen führen. |
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Funktionstest
Beim Abtrag hat sich der kleine Dewalt nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Für unser bekanntes Buche Teststück (21 x 54 cm) und mit einem frischen Indasa white P80 bestückt, brauchte er im Mittel aus drei Durchgängen, 102 Sekunden um alle Bleistiftstriche zu entfernen. Das ist jetzt für einen 2,6 mm Schwingkreis wirklich kein Rekord.
Die erzielbare Oberflächenqualität hinterlässt allerdings kein Grund zur Kritik. Mit gutem Schleifpapier, gibt es auch beim Dewalt ein Ergebnis, dass sich sehen lassen kann.
Der DWE6423 zeigt dabei nur sehr geringe Vibrationen. Ein Arbeiten mit dem Gerät auch über eine längere Zeit ist kein Problem, auch erwärmt er sich nur gering. Leichtere Maschinen haben öfters den Drang, sich um die eigene Achse drehen zu wollen, auch das konnte bei dem Dewalt nicht festgestellt werden.
Er ist ab Werk sehr gut ausgewuchtet. Wenn man in dieser Hinsicht jammern will, bleibt höchstens der Punkt, dass er auf einen angeschlossenen Sauger merkbar reagiert. Der Dewalt DWE6423 saugt sich etwas auf der Oberfläche fest, was zu einer eher ruckeligen Bewegung führen kann. Eine Drosselung der Saugkraft oder ein Bypass können das Phänomen aber verhindern.
Warum der Abtrag des DWE6423 nur mäßig ist, zeigt sich unter anderem im alles andere als ebenen Schleifteller. Er liegt nur außen mit einem kleinen Bereich richtig und im inneren etwas auf. Dadurch sinkt natürlich die Effizienz der Maschine deutlich.
Auch sonst macht der Schleifteller keinen sonderlich wertigen Eindruck, auch gibt es keine weiteren Schleifteller in unterschiedlichen Härtegraden zum Wechseln. Der Klett am Teller arbeitet hingegen einwandfrei, da hatten wir schon schlechtere in der Werkstatt.
Wie eigentlich jeder moderne Schleifer in dieser Größe, verfügt auch der DWE6423 über eine eingebaute Absaugung.
Der Schleifstaub landet dabei in einem kleinen Stoffbeutel, der von einer inneren Spiralfeder in Form gehalten wird.
Die Befestigung am Gerät ist recht pfiffig gelöst. Ein Drehring bewegt drei Edelstahlkugeln, welche den Beutel am Gerät so gut wie unlösbar verriegeln. Das funktioniert einfach, leicht und schnell. Es ist kein Gefummel nötig.
Das entleeren des kleinen Beutels funktioniert bedingt durch dessen große Öffnung ebenfalls problemlos.
Besonders sauber funktioniert dies, wenn man den Staub direkt per Staubsauger entleert. Ein 27 mm Anschluss passt in den Stutzen des Beutels.
Die Effizienz der eingebauten Absaugung gibt kein Grund zum Klagen. Es bleibt nur wenig Staub auf dem Werkstück zurück. Das geht völlig in Ordnung.
Auch der Anschluss am Gerät ist recht dicht, es bläst nur wenig Staub an der Verbindungsstelle raus. Da haben wir schon schlimmeres gesehen.
Der geräteseitige Anschluss erlaubt auch ein direktes anbringen von gängigen Saugschläuchen mit 27 mm Muffe. Allerdings lässt sich die Muffe nicht sehr weit in das Gerät stecken und die Verbindung ist eher locker.
Auch die Verwendung eines 36 mm Saugschlauches ist theoretisch möglich. Macht den kleinen aber eher unhandlich. Man hat dann keinen Schleifer mit Schlauch dran, sondern ein Schlauch mit Schleifer.
Das Absaugergebnis mit externem Staubsauger ist ebenfalls sehr gut. Es bleiben nur sehr geringe Mengen an Staub auf der Oberfläche zurück.
Für eine gründliche Reinigung des DWE6423 reicht ein Tuch nicht aus, da das Gehäuse an manchen Stellen zerklüftet ist, braucht es für diese Stellen einen Pinsel, sonst werden sie schnell zur Dreckecke.
Zubehör
Extra Zubehör gibt es für den Dewalt DWE6423 nicht. Gerade das Fehlen von weiteren Schleiftellern ist ein Negativpunkt, da sich der Schleifer durch seine besonders im unteren Bereich bequeme Form und der guten Absaugung auch für den häufigen und professionellen Einsatz eignet.
Vorteile des Dewalt DWE6423
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Der Dewalt hat 3 Jahre Garantie
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Sehr langes Anschlusskabel mit 3,9 m
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Sehr geringe Vibrationen beim Einsatz
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Klett am Teller arbeitet einwandfrei
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Leichte Entleerung des Beutels
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Das Absaugergebnis mit externem Staubsauger ist sehr gut
Nachteile des Dewalt DWE6423
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Er hat ein paar Schönheitsfehler
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Keine Tasche oder Koffer im Lieferumfang enthalten
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Der Schleifteller ist uneben
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Extra Zubehör gibt es für den Dewalt DWE6423 nicht
Fazit
Für den aufgerufenen Preis bekommt man einen ordentlichen Exzenterschleifer. Die Verarbeitung geht bis auf paar Schönheitsfehler in Ordnung, es gibt ein sehr langes Gummikabel und eine gut funktionierende Absaugung.
Eine Tasche oder Koffer wäre evtl. nicht verkehrt gewesen. Einzig der eher billige und nicht plane Schleifteller trüben das Ergebnis. Da er eine spezielle Befestigung mittels vier Schrauben hat, kann man ihn auch nicht gegen ein anderes Fabrikat tauschen.
So bleibt auch hier, ein gemischter Eindruck, da gerade der Teller ja das Teil ist, welches die Schnittstelle zwischen Motor, Schleifpapier und somit Werkstück darstellt. Etwas mehr Liebe und weniger Ersparnis seitens des Herstellers am Schleifteller und der DWE6423 wäre ein sehr guter Exzenterschleifer geworden.
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Neben einigen anderen Hobbys und Interessen, hat mich seit Frühjahr 2010 die Leidenschaft am Holzwerken gepackt. Dazu setze ich neben vielen Handwerkzeugen auch diverse Maschinen vornehmlich der Firma Festool ein. Was ich so baue findet ihr auf meinem Blog: michael-hild.blogspot.de